Wohnungsmarkt in Merzig und Umgebung

Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt hat auch in Merzig und der Umgebung sowie den Nachbargemeinden  seine Spuren hinterlassen. Dies betrifft:

• Markt für Mietwohnungen
• Markt für Eigentumswohnungen und Häuser
• Markt für Baugrundstücke

Die Ursachen für die angespannte Situation auf dem Wohnmarkt hat viele Ursachen, so auch in Merzig und Umgebung.

Zu wenig Neubauten von Mietwohnungen

Lange Zeit wurden nur wenige Neubauten mit Mietwohnungen gebaut, dies gilt auch für Sozialwohnungen. Die Hauptursache hierfür liegt in der Vergangenheit. Lange Zeit war das Angebot an Mietwohnungen größer als die Nachfrage. Das Bauen von Mietshäusern war nicht profitabel genug für Investoren.

Ein weiterer Punkt war, dass die Kommunen sich entschulden mussten. Darunter litt besonders der kommunale Sozialwohnungsbau.

Steigende Nachfrage

Die Nachfrage nach Mietwohnungen, sowie Bauplätzen hat sich in den letzten Jahren erheblich erhöht. Die Gründe hierfür sind sehr vielfältig. Jüngere Menschen verlassen früher das elterliche Wohnhaus und wollen einen eigenen Haushalt gründen. In 2015 benötigten die Kommunen sehr viele Wohnungen für Flüchtlinge, das Angebot war damals schon nicht allzu groß.

In Merzig und Umgebung wurden Wohnungen und Häuser stärker von Luxemburgern nachgefragt. Gerade Wohnhäuser und Bauplätze sind in Merzig und Umgebung deutlich günstiger als in Luxemburg. Der Wohnungsmarkt hat sich in Luxemburg explosionsartig verteuert, viele Normalverdiener in Luxemburg können sich dort keine Wohnung oder Haus mehr leisten.

Der Trend geht hin zu kleineren Haushalten, die Anzahl der Single-Haushalte hat sich stetig vergrößert. Diese Gruppe benötigt keine große Wohnungen sondern kleine Wohnungen. Diese kleine Mietwohnungen gab es nicht in ausreichendem Maße.

Ein weiterer Grund für die starke Nachfrage nach Eigentumswohnungen oder Häusern liegt in dem niedrigen Zinsniveau. Dies führt zu deutlich niedrigeren Darlehensraten als in der Vergangenheit.

 Resultat dieser Wohnungsverknappung spiegelt sich in dem Mietspiegel. Die Entwicklung ging stetig nach oben.

Hier der durchschnittliche Mietspiegel in 2020:

• Merzig                          6,67 Euro/qm
• Mettlach                       7,17 Euro/qm
• Beckingen                     5,49 Euro/qm
• Losheim                         7,25 Euro/qm
• Saarlouis                        5,68 Euro/qm
• Rehlingen                       8,08 Euro/qm

Es zeigt sich, dass verschiedenen Gemeinden oder Städte unterschiedliche Mietspiegel aufweisen. Das liegt an der Lage, der Attraktivität und dem vorhandenen Angebot an Wohnungen.

Die Tendenz in den vergangenen Jahren war steigend und dürfte weiter steigen, allerdings nicht mehr so stark.

Die Wohnungsknappheit hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Kosten für Grundstücke und Bauten sehr stark gestiegen sind.

Viele Gemeinde können die Neubaugebiete nicht so schnell realisieren als die Nachfrage nach Bauplätzen steigt. Die Erschließung eines Neubaugebietes ist langwierig. Bauinteressenten weichen daher auf vorhandene private Bauplätze aus. Diese sind allerdings knapp und daher sehr teuer geworden.

Bauträger gehen inzwischen dazu über alte Immobilien zu kaufen, diese abzureisen und somit Platz für große Wohnblocks zu schaffen.

Neben den Grunstücken sind auch die Baukosten stark gestiegen. Einerseits resultieren diese aus immer höheren Anforderungen seitens der Bauämter. Der Umweltschutz ist hierfür einer der Haupttreiber. Neubauten müssen bestimmte Kriterien erfüllen um genehmigt zu werden.

Lt dem Statistischen Landesamt im Saarland sind die Baukosten für Wohnhäuser sich um 25 % gestiegen, für Eigentumswohnungen sogar um 37 % innerhalb der letzten 10 Jahre.

Ein Wohnhaus mit 160 qm kostete 2010 im Schnitt 240.000 Euro, 2019 ca. 300.000 Euro. Kostete eine Wohnung 2010 ca. 104.000 Euro, so stiegen die Baukosten für die gleiche Wohnung 2019 auf ca. 143.000 Euro.

Hier muss man unterscheiden zwischen dem Verkäufer. Einerseits sind es die Gemeinden die Neubaugebiete erschließen und dann die Grundstücke verkaufen. Die Preisspanne der kommunalen Bauplätze bewegt sich zwischen 75 und 140 Euro pro Quadratmeter. Entscheidend ist die Gemeinde und zum zweiten die Lage innerhalb der Gemeinde bzw. Stadt. Viele Gemeinden verfügen nur über geringe Bestände.

Die Preise von Privatverkäufern sind deutlich höher als die kommunalen Bauplätze. Hier werden Preise zwischen 100 und 180 Euro gehandelt. Auch hier entscheidet wieder die Lage und die Gemeinde bzw. Stadt. Diese Altbestände an Bauplätzen sind sehr oft sehr groß, diese liegt zwischen 600 qm und 1200 qm. Daher können diese Bauplätze sehr teuer sein.

Eine genaue Preisangabe lässt sich nicht angeben, es kommt immer auf den Verkäufer an.